Die Deckenmalerei ist ein entscheidendes Element in der Gestaltung anspruchsvoller Innenräume der frühen Neuzeit. Sie definiert die Architektur von oben her, sowohl im kirchlichen wie im profanen Bereich: in Schlössern und Festsälen, in Kirchen und Klöstern, in Treppenhäusern oder Bibliotheken. Anders als die Sammlungsbestände eines physischen Museums gibt es nur bei wenigen der einschlägigen Gebäude eine direkt zugeordnete Institution, zu deren Aufgaben die wissenschaftliche Erforschung dieser Kunstgattung gehört. Diese Aufgabe übernimmt seit den 1960er Jahren das Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland.
Das Corpus ist ein Langzeitforschungsprojekt im Akademienprogramm der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften. Früher wurden die Ergebnisse in aufwändigen Bänden publiziert, heute werden die Informationen auf einer digitalen Plattform zugänglich gemacht, die verschiedene Medien umfasst und frei zugänglich ist. Hier agiert das Corpus fast wie ein echtes Museum, indem es Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln vereint. Der Vortrag skizziert das heute Mögliche eines solchen virtuellen Museums und versucht einen Blick in die Zukunft.
Prof. Dr. Stephan Hoppe leitet das Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland mit seinen beiden Arbeitsstellen in München und Marburg seit 2015.
https://deckenmalerei.badw.de/das-projekt/ziele.html
Adresse: Zentnerstraße 31, Raum 007 (Erdgeschoss)
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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