LMU-Homepage, Kunstgeschichte
FEMINIST INVASION
Filme | Gespräche | Vorträge
Akademie der Bildenden Künste München
Akademiestraße 4, Neubau, Auditorium
Dienstags, 19 Uhr
Im Fokus von FEMINIST INVASION stehen eingeladene
Künstler*innen, Autor*innen, Filmemacher*innen, Kurator*innen,
Wissenschaftler*innen und Filme, die auf verschiedene Weise feministische
Themen behandeln. Die Veranstaltungen nähern sich feministischen Praktiken, die
den Prozess von Gleichberechtigung vorantreiben, analysieren, problematisieren
und begleiten. Feministische Strategien
werden in den letzten Jahren in vielen Bereichen, wie Queertheorie,
Intersektionalität, #Metoo oder Netzfeminismus erweitert. Anlässlich des
100-jährigen Jubiläums des Frauenwahlrechts in Deutschland und der
gleichzeitigen Zulassung der ersten Studentinnen an Kunsthochschulen im
deutschsprachigen Raum, widmet sich die Reihe gegenwärtig relevanten Feminismen
der Künste, die sich auch auf bereits erkämpfte Methoden und Entwicklungen
beziehen.
Kunstakademien bestechen noch immer durch
eingerostete, hierarchische und patriarchale Strukturen. Wir
möchten an der Akademie der Bildenden Künste München einen Raum für Diskussion
und Vernetzung eröffnen, in dem sich alle interessierten Menschen mit den
vorgestellten Positionen auseinandersetzen können. Dazu gehört auch, dass im
Rahmen von FEMINIST INVASION und darüber hinaus keine Form von sexistischem,
homophobem, rassistischem oder sonst wie diskriminierendem Verhalten toleriert
wird. Ansonsten verhexen wir alle, die sich so aufführen.
An Walpurgisnacht, dem 30. April um 16 Uhr,
startet die Veranstaltung und wir freuen uns auf zahlreiche feministische
Hexen*.
Mit: Alexandra Bircken, Kathrin Ebmeier, Merle
Groneweg, Caroline A. Kapp, Natasha A. Kelly, Petra Lange-Berndt, Lasse
Långström, Enis Maci, Cornelia Sollfrank, u.a.
Organisiert von Sarah Sigmund & Samira Yildirim
30.04. "The Inevitable Pull":
Hexen, Tanz, Politik
Walpurgisnacht-Special
16 Uhr: Filmvorführung
19 Uhr: Vortrag von Prof. Dr. Petra
Lange-Berndt
Im Anschluss: Clittail-Abend in
Kooperation mit der EVE*Bar (Queerer Tresen der Oval Office Bar /
Schauspielhaus Bochum)
Gegenwärtig wird Hexen, sowie entsprechenden
magischen oder okkulten Praktiken, eine erneute Aufmerksamkeit innerhalb
zeitgenössischer Kunst sowie entsprechender Theoriebildung zuteil. Hexen
stellen verstärkt seit der zweiten Frauenbewegung eine zentrale Identifikationsfigur
dar; in diesem Kontext sind zahlreiche Auseinandersetzungen mit der Magie des
Körpers, Geheimbünden, Hexenmacht, Naturzauber, Allianzen mit dem Tierreich
oder magischen Substanzen zu verzeichnen. Jüngst hat die Aktivistin und
Philosophin Silvia Federici dieses Forschungsfeld einer Revision unterzogen:
Kapitalismus erscheint aus dieser Perspektive als ein mit Zauberei operierendes
System, Hexen aller Geschlechter, ihre Darstellungen und Praktiken, können als
Protagonist*innen der Revolte und des Widerstandes beschrieben werden. Dieser
Vortrag beschäftigt sich mit entsprechenden Darstellungstraditionen anhand der
Filme Suspiria aus dem Jahr 1977
sowie dem gleichnamigen Remake von 2018.
Petra Lange-Berndt ist Professorin für
moderne und zeitgenössische Kunstgeschichte, Kunstgeschichtliches Seminar,
Universität Hamburg. Die Performancekünstlerin
Kathrin Ebmeier serviert anschließend die Clittails ihres queerfeministischen
Barteams und stellt an der Hexen-Theke ihre feministische, solidarische Bar-Praxis
vor.
CONTENT
WARNING
Der Film enthält Darstellungen von expliziter
Gewalt.
07.05. Eiscafé Europa
Lesung von Enis Maci
Enis Maci, geboren 1993 in
Gelsenkirchen, hat Literarisches Schreiben in Leipzig und Kultursoziologie in
London studiert. Ihre pointierten, detailverliebten Essays sind vielschichtige
Analysen unserer Gesellschaft, ihrer Geschichte und Rollen von Frauen. Das bei Suhrkamp
erschienene Essayband Eiscafé Europa
ist witzig, scharfsinnig, politisch und kreist um Macis albanische Familie,
Wikipedia, die „Neue Neue Rechte“, um das Schreiben und Archivieren. Für ihr
Stück Mitwisser, das am Schauspielhaus Wien uraufgeführt wurde, ist sie 2018 von Theater heute zur Nachwuchsautorin des
Jahres gewählt worden. In der Spielzeit 2018/19 ist Maci Hausautorin am
Nationaltheater Mannheim.
14.05. Feministischer Filmabend
Lasst euch
überraschen. Bring your own bottle and food!
21.05. Bildet Banden! Radikal-queerer Widerstand und komplizierte
Kollektive
Film von Lasse Långström:
Folkbildningsterror, (Schweden 2014, 120 Min)
Anarchie-Aktivismus trifft auf Selbstironie.
Folkbildningsterror ist ein queeres DIY-Punk-Musical, kämpferisch und wütend,
wie zärtlich und ironisch. Innerhalb
von drei Jahren ist den Göteborg Förenade Musikalaktivister eine pointierte und
äußerst unterhaltsame Kollektivarbeit gelungen, die singend und tanzend an den
bestehenden Verhältnissen rüttelt. Der Film ist eine knallbunte Kampfansage an
Fahrkartenkontrollen, die Homoehe, Staatsgewalt, Arbeitsämter und die Gefangenschaft
von Tieren sowie die Pathologisierung und Diskriminierung von Trans*personen.
Eine stetig wachsende Gruppe versteht sich darin als queer-feministisch,
antikapitalistisch und linksautonom. Mit selbstgemachten Songs und
Choreografien und der Hilfe einer dänischen Terrorzelle ziehen sie singend und
tanzend in den bewaffneten Kampf, nach dem Prinzip „Glitter and Guns!”.
CONTENT
WARNING
Der Film Folkbildningsterror enthält Darstellungen von Pornografie.
Der Film Folkbildningsterror enthält Darstellungen von Pornografie.
28.05. Die schönen Kriegerinnen. Technofeministische Praxis im 21.
Jahrhundert
Vortrag von Cornelia Sollfrank
Cornelia Sollfrank (PhD) ist
Künstlerin, Forscherin und Lehrende und lebt in Berlin. Wiederkehrende Themen
ihrer Arbeit in und über digitale Medien und Netzkulturen sind künstlerische
Infrastrukturen, neue Formen der (politischen) Organisierung, Autorschaft und
geistiges Eigentum, Gendertheorie und -praxis sowie Technofeminismen. Sie war
Mitbegründerin der Kollektive frauen·und·technik, -Innen und Old Boys Network
und ist zur Zeit als Forscherin im Projekt Creating Commons an der Zürcher
Hochschule der Künste tätig. Zusammen mit der interdisziplinären Forschergruppe
#purplenoise untersucht sie die politischen Dynamiken sozialer Medien durch
online und offline-Interventionen. Ihr Buch “Die schönen Kriegerinnen.
Technofeministische Praxis im 21. Jahrhundert” ist soeben bei transversal texts
(Wien) erschienen.
artwarez.org
artwarez.org
11.06. XPOSED – Queere Kurzfilme
Filmvorführung und Gespräch mit Merle
Groneweg
Das
XPOSED International Queer Film Festival Berlin bringt seit 14 Jahren queeres
Kino aus der ganzen Welt nach Deutschland. Das Festival wurde gegründet, um
experimentelle queere Filme und Filmschaffende zu fördern – und widmet sich
nach wie vor jenen Filmen, die Normen herausfordern. Normen in Bezug auf
Gender, Sexualität, Liebe, Körper und Identitäten, aber auch Normen des
filmischen Erzählens. Für XPOSED bedeutet queerer Film mehr als die
Repräsentation von LGBTQI.
Merle
Groneweg ist Kuratorin bei XPOSED und wird mit uns über das Festival und
queeren Film sprechen. Für die Akademie der Bildenden Künste München kuratiert
sie eigens ein ca. 90minütiges Kurzfilmprogramm mit Höhepunkten der letzten
Festivaljahre.
18.06. Colors of Feminism
Gespräch, Vortrag und Film von Natasha A.
Kelly: Millis Erwachen (Deutschland 2018, 45 Minuten)
Die acht Protagonistinnen vereint die
Gemeinsamkeit, als Schwarze Frauen* ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland zu
haben und im Kunstkontext tätig zu sein. In Interviews mit der Filmemacherin
Natasha A. Kelly kommen Schwarze Kunstschaffende verschiedener Generationen zu
Wort, die in und durch ihre künstlerische Arbeit die gängigen
kolonialtradierten Stereotype überwunden und ihre eigene selbstbestimmte
Identität als Schwarze Frauen* innerhalb der weißen deutschen Mehrheitsgesellschaft ausgeformt haben. Sie
berichten von ihren Herausforderungen in und mit deutschen Kunstinstitutionen,
von visueller Repräsentation und politischer und sozialer Ausgrenzung.
Dr. phil.
Natasha A. Kelly ist freie Autorin, Kuratorin und Wissenschaftlerin. Sie ist
seit vielen Jahren in der Schwarzen deutschen Community engagiert. Neben ihrer
beratenden Tätigkeit für verschiedene Kunstinstitutionen ist sie die
künstlerische Leiterin der Theaterreihe »M(a)y Sister«, die seit 2015 am HAU
Hebbel am Ufer Theater in Berlin aufgeführt wird. Mit ihrer Arbeit stellt sie
entgegen den gängigen Formaten der Dominanzgesellschaft kollektive Erfahrungen
und Gefühle von Schwarzen Künstlerinnen in ihrer Vielfältigkeit und
Verwobenheit dar, so dass die Kontinuität Schwarzer Feminismus in Deutschland
sichtbar wird.
http://www.NatashaAKelly.com
25.06. Feministischer Filmabend
Lasst euch
überraschen. Bring your own bottle and food!
02.07. Feministischer Filmabend mit Alexandra
Bircken
Lasst euch
überraschen. Bring your own bottle and food!
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