Mittwoch, 13. Juli 2022

Zeichen mit Symbolcharakter. Sammlungen als Spiegel von gesellschaftlichen Wertvorstellungen

Institut für Kunstgeschichte, Ludwig-Maximilians-Universität München, 04.11.2022

Eingabeschluss: 23.07.2022

Zeichen mit Symbolcharakter. Sammlungen als Spiegel von gesellschaftlichen Wertvorstellungen
Im kommenden Wintersemester wird ein eintägiger und eigenständiger Workshop im Rahmen des ersten Netzwerktreffens des Transuniversitären Promovierendenforum Provenienzforschung (TPP) in München durch das Institut für Kunstge-schichte organisiert. Dieser richtet sich explizit an junge Nachwuchswissenschaftler*innen mit Promotionsvorhaben aller Fachrichtungen mit Überschneidungspunkten zu den Fachbereichen der Sammlungsgeschichte, Provenienzforschung, Cul-ture Heritage Studies und Museum Studies.
Bereits 1990 beschrieb Krzysztof Pomian die Herausbildung von kulturellem Erbe als “Umwandlung von gewissen Ab-fallprodukten in Zeichen mit Symbolcharakter” (Pomian 1994, S. 43,44). Mit diesem Satz verweist Pomian auf zwei As-pekte des Sammelns, welche in der Gegenwart diskutiert werden und im Kern des kommenden Workshops stehen sollen: Erstens handelt es sich um die Feststellung, dass die Konstitution von (Museums-) Sammlungen bis in die Gegenwart einem permanenten Wandel unterliegen und somit stets etwas Prozesshaftes impliziert wird. Zweitens zeigt sich dieser Wandel in permanent sich verändernden subjektiven und gesellschaftlichen Bedeutungs- und Wertzuschreibungen von einzelnen Objekten im Kontext ihrer Sammlungen, welche von den Akteur*innen und Rezipient*innen im musealen Raum neu verhandelt werden müssen.
Hiervon ausgehend stellt sich der Workshop die Frage, welche Bedeutung Museen und deren Besucher*innen bei der (De-)Konstruktion von neuen und bestehenden objekt- und sammlungsbezogenen Wertzuschreibungen spielen.
Welche Auswirkungen haben die dort vorgenommenen Auf- oder Abwertungen der Objekte durch den*die Kura-tor*in auf die Wahrnehmung der Sammlung und die vermittelten Inhalte? Wie werden diese von den Rezipient*innen wahrgenommen und haben diese im Kontext des partizipativen (und immer mehr ins Digitale greifende) Museum die Chance, aktiv Wertzuschreibungen neu zu definieren?
Der Workshop wird in deutscher und englischer Sprache stattfinden; je nach Situation kann der Workshop hybrid stattfinden. Vor Ort Teilnehmende sind an die geltenden Corona-Bestimmungen sowie das Hygie-nekonzept der LMU gebunden. Um die Diskussion und den Austausch unter den Nachwuchswissenschaf-tler*innen zu fördern, werden die Abstracts vor dem Workshop zwischen den Teilnehmenden zirkuliert.
Der Workshop wird im Rahmen der diesjährigen Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der LMU gefördert. Es können somit 6 Reisestipendien für die Anreise und Übernachtung in München in Höhe von max. 250 Euro p.P. gegen Vorlage der Belege nach Abschluss der Veranstaltung angeboten werden. Legen Sie bei Interesse Ihrer Bewerbung eine kurze Begründung für die Förderung bei.
Alle Interessent*innen sind herzlich eingeladen, ein Abstract (max. 5.000 Zeichen) für eine 20 minütige Präsentation gefolgt von einer 20 minütigen Diskussion, mit einem kurzen CV (max. 500 Zeichen) einzureichen. Ihre Unterlagen senden Sie bitte bis zum 23. Juli 2022 im PDF-Format an Elisa Ludwig (elisa.ludwig@kunstgeschichte.uni-muenchen.de).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen